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Community-building vor ort: so organisierst du ein kleines surf-event mit lokalem nutzen

Community-building vor ort: so organisierst du ein kleines surf-event mit lokalem nutzen

Ein kleines Surf-Event vor Ort zu organisieren kann mehr sein als eine nette Session mit Freundinnen und Freunden — es kann Begegnungen schaffen, lokale Initiativen unterstützen und echten Nutzen für die Küstengemeinschaft bringen. In diesem Beitrag teile ich meine erprobten Schritte, persönliche Erfahrungen und praktische Tipps, damit dein Event sowohl Spaß macht als auch nachhaltig und respektvoll gegenüber dem Spot und den Menschen vor Ort ist.

Warum lokale Events wichtig sind

Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, dass kleine Veranstaltungen oft die stärkste Wirkung haben: Sie sind überschaubar, persönlicher und lassen sich leichter auf lokale Bedürfnisse ausrichten. Ein Beach Clean, eine Anfänger*innen-Clinic oder ein Swap-Meet für Board-Equipment kann direkte Unterstützung für Vereine, Surfschulen und Schutzprojekte bieten — und gleichzeitig neue Verbindungen schaffen.

Das Ziel definieren

Bevor ich anfange zu planen, frage ich mich immer: Was soll das Event bewirken? Mögliche Ziele:

  • Förderung lokaler Strandschutzprojekte (z.B. Erosionsschutz, Dünenpflege)
  • Unterstützung einer Surfschule oder eines Jugendclubs
  • Wissenstransfer: Sicherheit, Technik, nachhaltiges Surfen
  • Community-Stärkung: neue Leute vernetzen, lokale Händler einbinden
  • Ein klares Ziel hilft bei der Entscheidung, welche Partner du brauchst, welche Genehmigungen erforderlich sind und wie du das Event kommunizierst.

    Partner und Rollen vor Ort

    Lokale Partner sind das Herzstück: Sie bringen Expertise, Glaubwürdigkeit und oft auch Infrastruktur mit. Überlege, folgende Akteure zu involvieren:

  • Surfschulen und lokale Coaches (für Sicherheit und Clinics)
  • Umweltorganisationen oder Strandpaten (für Clean-ups und Bildungsanteile)
  • Lokale Cafés, Restaurants oder Shops (als Sponsoren oder für Catering)
  • Gemeinde oder Strandverwaltung (wegen Genehmigungen und Parkplätzen)
  • Ich kontaktiere Partner persönlich — ein kurzes Telefonat oder Treffen vor Ort wirkt oft besser als eine E-Mail. So spürst du schneller, wer wirklich Interesse hat und welche Ressourcen verfügbar sind.

    Genehmigungen, Versicherung und Sicherheit

    Auch für kleine Events solltest du rechtzeitig klären:

  • Benötigte Genehmigungen von der Stadt oder Strandverwaltung
  • Haftungsfragen: Brauchst du eine Veranstalter-Haftpflichtversicherung?
  • Sicherheitskonzept: Rettungsschwimmer, Erste-Hilfe-Station, Wetter-/Strömungschecks
  • Bei einem Clean-up genügt oft eine Anmeldung bei der Kommune, bei Wettbewerben oder bezahlten Clinics sind Formalitäten strenger. Ich spreche stets mit der lokalen Wasserrettung, bevor ich Teilnehmerzahl oder Aktivitäten festlege.

    Teilnehmer*innen gewinnen und fair kommunizieren

    Für die Bewerbung nutze ich mehrere Kanäle:

  • Lokale Facebook-Gruppen, Instagram-Stories und Newsletter
  • Flyer in Surfläden, Cafés und bei Partnershops
  • Direkte Ansprache: Mitglieder von Surfclubs, Surflehrer*innen, regelmäßige Line-up-Bekannte
  • Wichtig: Kommuniziere klar, was die Teilnahme beinhaltet (inkl. Kosten, falls vorhanden), welche Ausrüstung gebraucht wird und welchen Beitrag die Teilnehmer*innen für den lokalen Nutzen leisten. Transparenz schafft Vertrauen.

    Programmplanung: Balance zwischen Spaß und Nutzen

    Ein gutes kleines Event hat meist einen klaren Ablauf und Raum für Flexibilität. Ein Beispielaufbau:

  • Begrüßung & Vorstellung der Partner (10–15 Min.)
  • Kurze Sicherheitseinweisung & Surfbriefing (15 Min.)
  • Sessions/Workshops in kleinen Gruppen (45–90 Min.)
  • Beach Clean oder lokales Projekt (30–60 Min.)
  • Get-together mit lokalen Snacks/Drinks und Info-Ständen (30–60 Min.)
  • Ich plane immer Puffer für Verzögerungen und ein wetterabhängiges Alternativprogramm (z. B. Theorie-Workshop über Equipmentpflege, Repair-Station für Boards oder ein Repair-Café für Neoprenanzüge).

    Nachhaltigkeit konkret machen

    Als jemand, der Nachhaltigkeit ernst nimmt, achte ich auf kleine, aber wirksame Maßnahmen:

  • Zero-Waste-Policy: Wiederverwendbare Becher, kein Einwegplastik
  • Regionale Versorgung: lokale Caterer, fair produzierte Snacks
  • Materialtausch statt Wegwerfen: Swap-Station für Finnen, Leashes, alte Anzüge
  • Information: kurze Talks über umweltfreundliche Wachs-Alternativen, Reparatur statt Neukauf
  • Marken wie Patagonia, Finisterre oder lokale nachhaltige Shops sind gute Partner für Demo- oder Info-Material. Wenn Sponsoren beitragen, achte darauf, dass ihre Werte zu deinen passen.

    Finanzen und Sponsoring

    Auch kleine Events kosten Geld. Ich rechne vorher eine einfache Kostenaufstellung und überlege mir Finanzierungswege:

  • Teilnahmegebühr (geringer Betrag) zur Deckung von Material oder Versicherung
  • In-Kind-Sponsoring: Produkte, Verpflegung, Preise
  • Fördergelder oder Zuschüsse von lokalen Kultur- oder Umweltfonds
  • In meiner Erfahrung sind lokale Sponsoren oft offener, wenn der Nutzen klar ist — z. B. Sichtbarkeit im Umfeld, Nennung auf Flyern oder eine gemeinsame Fotoaktion für Social Media.

    Messbare Wirkung: Wie du lokalen Nutzen dokumentierst

    Wenn du den lokalen Mehrwert zeigen willst, dokumentiere einfache Kennzahlen:

    ParameterBeispiel
    Teilnehmer*innen25 Personen
    Müll gesammelt15 kg / 10 Säcke
    Spenden150 € an lokalen Naturschutz
    Reparaturen/Swaps12 Gegenstände re-used

    Fotos, kurze Statements von Teilnehmer*innen und Partner-Feedback helfen zusätzlich bei der Berichterstattung. Ich poste eine Nachlese auf Koenige der Wellen und tagge beteiligte Partner — das schafft Transparenz und Anerkennung.

    Inklusion und Offenheit

    Ein Event ist stärker, wenn es alle anspricht. Achte auf Barrierefreiheit, unterschiedliche Könnenslevel (Anfänger*innen-Stationen, freie Line-ups für Fortgeschrittene) und klare Verhaltensregeln gegen diskriminierendes Verhalten. Ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn ich vorab einen Code of Conduct kommuniziere und ein kleines Team von Ansprechpartner*innen vor Ort habe.

    Praktische Checkliste kurz zusammengefasst

  • Ziel definieren & Partner anfragen
  • Genehmigungen & Versicherungen klären
  • Sicherheits- und Alternativprogramm planen
  • Kommunikation: Social Media, Flyer, direkte Ansprache
  • Nachhaltigkeit: Verpflegung, Müllvermeidung, Materialtausch
  • Dokumentation & Nachlese zur Sichtbarkeit des lokalen Nutzens
  • Wenn du magst, kannst du mir auch dein geplantes Konzept kurz skizzieren — ich gebe gern Feedback oder helfe bei der Partnerfrage. Bis bald im Line-up — und viel Erfolg beim Aufbau deiner lokalen Surf-Community!

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