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Packliste für surftrips mit leichtem handgepäck ohne verzicht auf essentials

Packliste für surftrips mit leichtem handgepäck ohne verzicht auf essentials

Ein Surf-Trip mit nur leichtem Handgepäck? Klingt auf den ersten Blick nach Verzicht — für mich ist es eine Übung in Klarheit und Priorisierung. Ich reise seit Jahren zu Spots, an denen man Boards vor Ort mieten oder leihen kann, und habe eine Routine entwickelt, mit der ich alles Wichtige dabeihabe, ohne mit einem Riesen-Koffer und Co. durch den Flughafen zu schleppen. In diesem Artikel teile ich meine persönliche Packliste, Tricks zum Platzsparen und Empfehlungen für Produkte, die sich auf Reisen bewährt haben.

Meine Philosophie: weniger ist mehr — aber nicht schlechter

Wenn ich leicht reise, geht es mir nicht darum, auf Qualität zu verzichten. Vielmehr wähle ich multifunktionale Teile und investiere in gute Basics. Ein leichter Rucksack (40–45 l) ist mein Zuhause auf Reisen: darin passt alles, was ich für ein paar Wochen brauche. Ich plane außerdem so, dass ich vor Ort Boards miete oder mit Einheimischen tausche — das spart enorm viel Platz.

Handgepäck-Grundausstattung (das, was ich immer dabei habe)

  • Rucksack / Kabinengepäck: 40–45 l, robust und mit Kompressionsriemen. Ich nutze gern Modelle von Osprey oder Patagonia (Archeon/Black Hole Series).
  • Reisedokumente & Geld: Reisepass, Visum (falls nötig), Impfpass/Impf-QR, Kreditkarte, etwas Bargeld in lokaler Währung. Alles in einer kleinen Reisebrieftasche.
  • Reiseversicherung & Notfallnummern: Kopie der Police (digital + Ausdruck), Telefonnummern der Bank und Notfallkontakte.
  • Smartphone + Powerbank: Für Navigation, Kommunikation und Fotos. Powerbank mindestens 10.000 mAh.
  • Kopfhörer und Nackenkissen: Für lange Flüge. Noise-Cancelling ist Gold wert.
  • Wasserdichte Tasche/Drybag: 5–10 l für nasse Sachen oder als zusätzliche Innenorganisation.
  • Multifunktionstuch / Buff: Sonnenschutz, Halstuch, Kopfband — ein kleines Allrounder-Teil.

Surf-Essentials im Handgepäck

Auch ohne Board will ich surfbereit sein. Diese Dinge machen den Unterschied zwischen „in Ordnung“ und „bereit für jede Session“:

  • Neoprenanzug-Hack: Wenn möglich trage ich meinen dünnen Longjohn oder 3/2 Neopren auf dem Flug. Das spart Platz und wärmt im kalten Flugzeug. Bei wärmeren Zielen packe ich ein 2 mm Top oder Lycra.
  • Leash (zusammengewickelt): Klein, leicht — aber essenziell.
  • Finitool & Schlüsselsatz: Ein Mini-Schraubenzieher-Set für FCS/ Futures-Schrauben (in manchen Ländern im Handgepäck erlaubt — check vorher die Sicherheitsbestimmungen).
  • Surf-Wachs (fest verpackt): Für verschiedene Wassertemperaturen. Alternativ: Wax-Strips oder travel-friendly Wax.
  • Reise-Wetsuit-Schutz: Ein dünner Neopren-Aufbewahrungsbeutel oder Extra-Drybag, um nasse Teile zu trennen.
  • Ohren- & Nasenschutz: Otomize-Ohrstöpsel oder Surf-Ear-Drops (in kleinen Reisegrößen).
  • Rashguard oder Lycra: Schützt vor Sonne und Chafe; lässt sich als Shirt tragen.

Technik, Foto- und Reparatur-Kit

Für mich sind Reise und Erinnerungen untrennbar. Ich bringe nur das Nötigste mit:

  • Lightweight Kamera / GoPro + Ersatzakku: GoPro-Halterung passt in jede Tasche. Für Standbilder nutze ich meist mein Smartphone mit einem kleinen Objektivaufsatz und dem Peak Design Everyday Sling.
  • Mini-Reparaturset: Epoxy-Tubes in Reisegröße, ein paar Finschrauben, Kabelbinder, kleine Klebeband-Rollen (Gaffer Tape in Reisegröße). Ich habe oft ein kleines FCS-Repair-Kit dabei.
  • Kabel & Ladegeräte in einer kleinen Organizer-Pouch.

Kleidung — clever packen

Leicht packen heißt für mich: Schichten, Multifunktion und schnelltrocknende Materialien.

  • 2–3 Funktionsshirts / Rashguards: Schnell trocknend, schützen vor UV.
  • 1 leichter Pullover oder Hoodie: Für Abende und kühle Morgen.
  • 1 Paar Shorts & 1 leichte, lange Hose: Breathable Stoffe, die sich gut kombinieren lassen.
  • Unterwäsche & Socken für 7 Tage: Merinowolle ist ideal (geruchsarm).
  • Ein Paar leichte Flip-Flops + ein Paar Sneakers: Flip-Flops sind praktisch am Spot; Sneakers für Sightseeing/Flug.
  • Kompaktes Handtuch / Microfibre Towel: Spart Platz und trocknet schnell.

Pflege & Gesundheit

  • Sonnenschutz (reef-safe): Ich schwöre auf mineralische Sonnencremes wie von Thinksport oder Raw Elements – in Reisegrößen. UV-Schutz ist Pflicht.
  • After-Sun / Aloe-Gel: Kleinflasche für Hautpflege nach der Session.
  • Persönliche Medikamente + kleines Erste-Hilfe-Set: Pflaster, antiseptische Tücher, Schmerzmittel und Magenmittel.
  • Insektenschutz & Mückenstich-Lotion: Gerade in tropischen Gebieten unverzichtbar.

Tabelle: Must-have vs Optional vs Zu Hause lassen

Must-have Optional Zu Hause lassen
Reisedokumente, Geld, Versicherung Portable Bluetooth-Box Volle Flasche Shampoo (statt Reffüll)
Rashguard, Leash, Finschlüssel Zusätzliche Kameraobjektive Mehrere schwere Bücher
Powerbank, Erste-Hilfe-Set Extra-Surf-Tool-Kit Mehrere Paar schwere Schuhe
Drybag, Microfibre-Towel Große Kaffeetassen & Co. Unnötige Elektronik (z. B. DVD-Player)

Packtipps & Hacks

  • Rollen statt falten: Rollen spart Platz und vermeidet Falten. Ich rolle T-Shirts und Rashguards, packe sperrigere Teile wie Hoodies oben drauf.
  • Kompressionsbeutel/Cubes: Nutze Cubes für Ordnung. Sie helfen, Nässe zu isolieren und schnell zu finden, was du brauchst.
  • Nutz die Schuhe als Stauraum: Socken oder kleine Teile hineinpacken.
  • Wetsuit auf dem Flug tragen: Wenn möglich, zieh den dünnen Neopren an. Das spart Platz und du hast ihn sofort am Spot.
  • Digitaler Backup: Scanne Dokumente und lade sie in die Cloud. Fotos und Versicherungsunterlagen sollten jederzeit erreichbar sein.
  • Lokale Boards vor Ort: Recherchiere vorab: Viele Surfshops vermieten gute Boards (Torq, NSP, lokal geshapte Bretter). So brauchst du kein Board mitnehmen.

Praktische Hinweise zu Fluglinien & Sicherheit

Jede Airline hat eigene Regeln für Handgepäck und wasserdichte Behälter. Flüssigkeiten im Handgepäck dürfen meist nur in 100-ml-Behältern in einem durchsichtigen 1-l-Beutel transportiert werden. Reparaturharze oder Aerosole gehören oft ins Aufgabegepäck oder sind gar verboten. Prüfe die Sicherheitsbestimmungen deiner Airline vor dem Packen.

Wenn du vorhast, ein Board doch mitzunehmen, vergleiche die Gebühren: Manchmal lohnt es sich, ein günstiges Softboard vor Ort zu mieten und nur Handgepäck mitzunehmen — vor allem bei Billigairlines mit hohen Sportgepäckzuschlägen.

Letzte Gedanken vor dem Abflug

Leicht zu reisen bedeutet, bewusst zu entscheiden. Ich frage mich: Was brauche ich wirklich in den nächsten Tagen? Was kann ich vor Ort ersetzen? Diese Fragen helfen mehr als jede Packliste. Mit ein bisschen Planung und den richtigen Multifunktionsteilen lässt sich ein surfbereiter Koffer für Handgepäck packen — so beginnt das Abenteuer leichter, freier und mit mehr Fokus auf das Wesentliche: die Wellen.

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